Unsere Vereinsgeschichte

Der Verein Gute Nachbarschaft hat eine Vorgeschichte:

Im Sommer 1997 hatte der Hauseigentümer der Krahestraße 8 aus Habgier sein Haus in die Luft gesprengt und dabei 6 Menschenleben ausgelöscht. Um den traumatisierten BewohnerInnen der angrenzenden Häuser psychologische Hilfe geben zu können, stellte das Sozialamt Düsseldorf die Mitarbeiterin Karla Fischer zur Verfügung. Der Eigentümer Hans-Reiner Jonas (Krahestr.12,16,20) stellte Räume zur Verfügung, in denen sich MieterInnen und BewohnerInnen treffen konnten, daraus bildete sich der Verein, die „Oase“. KünstlerInnen wie Elisabeth Abs verarbeiteten mit den Kindern und Erwachsenen das Erlebte. Der Verein „Oase“ setzte sich u.a. für eine Verbesserung des Wohnumfeldes in der Krahestraße ein. Durch den Einsatz wurden in der Krahestraße Bäume gepflanzt, die Straße wurde zur Einbahnstraße in Richtung Mettmanner-/ Gerresheimer Straße und eine verkehrsberuhigte 30er Zone.

Nach ca. 2 Jahren löste sich der Verein „Oase“ auf.

Der Grundsatz „Eigentum verpflichtet“ wurde von Hans-Reiner Jonas ernst genommen. Als Zeichen, dass Eigentümer Verantwortung tragen, grundsanierte er die erst kürzlich von seiner Familie übernommenen Häuser der Krahestr. 12-20. Die Fassaden wurden mit Marmor- und Kachelbruch überwiegend durch die KünstlerInnen Elisabeth Abs und Josipa Horvat gestaltet. Im Innenhof wurden alle Mauern zwischen den Häusern sowie die Hälfte der Garagen und Werkstätten abgerissen, um dadurch die Möglichkeit des Kennenlernens zu schaffen und einen Mietergarten anzulegen.

Herr Jonas stellte seinen MieterInnen kostenlos den Garten hinter der Krahestr.20 mit den Garagen 1 bis 10 sowie die Parterre-Wohnung der Krahestraße 20, ca. 160m², zur Verfügung, in der schon während der Bauphase gemeinsam gekocht und gegessen wurde, so dass eine völlig neue Gemeinschaftsidee entstand. Um die entstandenen Ideen fortzuführen, vermietete Hans-Reiner Jonas dem frisch gegründeten Verein Gute Nachbarschaft die Räume.

Über mehrere Monate entstand die Satzung für einen gemeinnützigen Verein, in der seine grundsätzlichen Ziele – Förderung von Kunst und Kultur, Förderung des Völkerverständigungsgedankens und Umweltschutzes – festgelegt wurden. Nach zweijähriger Diskussion der Satzung und der Zustimmung aller Instanzen wurde am 3. Juni 2013 der Verein „Gute Nachbarschaft e.V.“ gegründet und als gemeinnützig anerkannt. Als Vorsitzende wurde Susanne Troesser einstimmig von 12 Vereinsmitgliedern gewählt.

Unter Susanne Troessers Vorsitz war der Verein mehrere Jahre an den Düsseldorfer „Kunstpunkten“ beteiligt. Zudem fanden u.a. regelmäßige japanische Tee-Nachmittage und mehrmals von eriträischen Frauen zelebrierte Kaffee-Zeremonien statt, im Zuge dessen erhielten die Räumlichkeiten den Namen „Café du Kräh“.

Im Dezember 2014 wurde zum 1. Mal Silvester im Café du Kräh gefeiert und seither mit viel Engagement und Freude jedes Jahr erneut.

Im November 2014 wurde zum 1. Mal unter dem Motto „Wie wollen wir in Zukunft leben“ und seither regelmäßig monatlich das „Rheinische Café“ angeboten zu aktuellen Themen wie Abfallvermeidung und Umweltschutz, Lesungen und Musikangeboten von KünstlerInnen aus verschiedenen Ländern.

Das 1. Kunstcafé wurde von Stephan Schwarz im März 2017 mit der Vorstellung des Malers Horst Janssen und seither regelmäßig monatlich angeboten.

Seit 2014 organisierte der Verein eine Kochgruppe zur preisgünstigen Verwendung biologischer Grundlebensmittel für Mitglieder und Freunde.

Im April 2017 wurde ein neuer Vorstand mit dem Vorsitzenden Rolf Zimmermann gewählt.

Unter seinem Vorsitz konnte der Verein 2017 sowohl den Umweltpreis der Stadt Düsseldorf entgegennehmen als auch ein Gemeinschaftsauto anschaffen.

Zum 01.01.2019 übertrug und verkaufte Hans-Reiner Jonas seine Häuser Krahestraße 12 – 20 sowie Mettmanner Straße 8, 11 und 15 für die Hälfte ihres Wertes an die Schweizer Stiftung Edith Maryon. Die andere Hälfte schenkte er der Stiftung in Form einer „Zustiftung“ . In dem Vertrag mit Jonas garantierte die Stiftung dem Verein Gute Nachbarschaft für die nächsten 12 Jahre die kostenfreie Nutzung der Erdgeschossräume in der Krahestraße 20. In der Vorbemerkung zum Kaufvertrag der Häuser verpflichtete sich die Stiftung Edith Maryon außerdem zur bestmöglichen Förderung eines Entwicklungprozesses, in dem die Bewohner ihre Häuser in einer Erbpacht und in Selbstverwaltung übernehmen können.

Im Januar 2020 wurde ein neuer Vorstand mit der Vorsitzenden Aline Turreck gewählt. Von April 2020 bis April 2022 fanden wegen der grassierenden Corona-Pandemie statt öffentlicher nur vereinsinterne kleinere Veranstaltungen im Café du Kräh statt.

Durch den Einsatz von Aline Turreck erhielt der Verein 2020 den 2. Platz beim Umweltpreis der Stadt Düsseldorf sowie Coronabeihilfen, die die Einnahmen aus gestrichenen Aktivitäten z.T. ausglichen.

Im Sommer 2022 veräußerte der Verein sein Gemeinschaftsauto wegen größerer, für den Verein nicht mehr zu tragender Reparaturkosten.

September 2022